VOM GLÜCK DES VERZEIHENS

Entlaste deine Seele von der Dauerqual verletzt zu sein!

Wie groß ist doch die Qual in Beziehungen, wenn einer den anderen nicht aus seiner Schuld entlässt. Wer an seinem „Verletztsein“ bewusst festhält, belastet jedoch nicht nur seine Beziehungen zu anderen, sondern vielmehr sich selbst.

Am Samstagabend war ich mit meinem Mann spontan auswärts essen. Wir hatten uns chic gemacht, das Wetter war traumhaft und wir konnten draußen sitzen. Auch die Familie am Nachbartisch war festlich gekleidet, er im weißen Hemd, sie im Sommerkleid. Plötzlich passierte der Kellnerin ein Missgeschick beim Servieren des Weins: Der Inhalt des Glases ergoss sich über das schöne weiße Hemd. Die Gäste waren sichtlich gefrustet und beleidigt.

Die Kellnerin entschuldigte sich sofort und bot im Namen der Geschäftsleitung die Übernahme der Reinigungskosten an.

Und wie erging es den Gästen? Trotz der Entschuldigung verharrten sie in der negativen Laune. Mir scheint klar, woran es lag: Am Glück der Vergebung! Dieses Glück konnten sie offensichtlich nicht empfinden. Als die Kellnerin sich bei ihnen entschuldigte, erteilten sie ihr keinen „Freispruch“, sondern schauten sie weiterhin vorwurfsvoll an.

Vermutlich waren die Beiden nicht so geübt darin, anderen zu vergeben. Sonst hätten sie ihr einfach gesagt: „Ist nicht so schlimm, das kann jedem passieren“. Vielleicht hätten sie über den Vorfall sogar lachen können. Sie hätten mit einer solch positiven Reaktion nicht nur die Kellnerin beglückt, sondern auch sich selbst. Und noch etwas: Sie hätten ihren mit am Tisch sitzenden Kindern eine Lektion über Vergebung erteilen können.

Erlebt ihr das Glück der Vergebung? Oder ist eure Ehe davon überschattet, dass ihr lieber am Ärger festhaltet nach dem Motto „Das kann und will ich nicht vergeben.“ Viele Menschen verhalten sich so, auch wenn das Geschehen schon Jahre her ist: Die Erinnerung daran ist so frisch, als sei es gestern passiert. Mit solcher Bitterkeit belasten sie jedoch nicht nur die Beziehung zu der betreffenden Person, sondern auch ihr eigenes Leben. Unser Rat: Beglücke dich doch selbst damit, anderen zu verzeihen.

Ja und wir, wir hatten auch noch etwas von dieser ganzen Geschichte! Der Oberkellner hatte den Vorfall mitbekommen und sagte uns: „Einen Cappuccini bekommen Sie aufs Haus“. Ich war verblüfft und erfreut zugleich. Doch als ich merkte, dass er den Tisch verwechselt hatte, stellte ich es klar. Er hielt jedoch sein Wort und ich genoss den Kaffee.

NEXT LEVEL FÜR DEINE BEZIEHUNG

Wie leicht fällt es euch, einander zu verzeihen? Wem von euch fällt es leichter um Vergebung zu bitten? Was hilft euch dabei, zu verzeihen und um Vergebung zu bitten?

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