LIEBESSPRACHE IM URLAUB ERLERNT
Anja und ich (Kai) sind leidenschaftliche Camper. Es gibt einen Campingplatz am Turnerse in Kärnten, den wir mit unserem Wohnwagen immer wieder besucht haben. Für uns ist das ein ganz besonderer Ort: Wir haben uns dort als Teenager ineinander verliebt.
An zwei Urlaube dort erinnere ich mich besonders gut: Sie waren wichtig für unsere Ehe-Beziehung. Anja hatte das Buch „Die 5 Sprachen der Liebe“ von Gary Chapman gekauft und mich ermutigt, auch reinzuschauen. Es war ein Wink mit dem Zaunpfahl: Lies mal etwas Wichtiges und nicht nur Kriminalromane!
Trotz der Kinder schafften wir es tatsächlich, im Buch zu lesen und uns über die darin beschriebenen „Liebessprachen“ auszutauschen. Laut Chapman hat jeder Mensch eine oder zwei bevorzugte Liebessprachen, das sind: Geschenke, Zärtlichkeit, ungeteilte Aufmerksamkeit, Lob bzw. Anerkennung und Hilfe. Das Ziel des Buches ist, für sich selbst herauszufinden, mit welcher der Sprachen man selbst spricht, und auch zu verstehen, welche der Sprachen der Partner bevorzugt. Denn nur so wird eine Botschaft auch als Liebe wahrgenommen und baut Vertrautheit auf. Ich war fasziniert von diesem Buch, weil es so einfach geschrieben war und die Botschaft so simpel zu verstehen war. Damals fand ich heraus, wie wichtig für Anja ungeteilte Aufmerksamkeit und Gespräche von Herz zu Herz sind. Ich hingegen fühle mich geliebt, wenn ich in alltäglichen Dingen Hilfe und Unterstützung erfahre oder für Wertschätzung und Lob erhalte.
Es war ein echter Augenöffner für mich, dass ich oft die falsche Sprache gesprochen hatte. Selbst der Klassiker „Blumen mitbringen“ schien ihren emotionalen Tank nicht zu füllen. In diesem Urlaub entschied ich mich bewusst dafür, ab sofort Anjas Liebessprache sprechen zu lernen. Im Urlaub lernt man ja gerne mal eine neue Sprache.
Den Volltreffer landete ich genau ein Jahr später, wieder beim Campen am Turnersee. Das Vorzelt war aufgebaut, die Kinder waren am See, der Urlaub konnte starten. Anja war jedoch nicht gut drauf, eher still, zurückgezogen und traurig. Da dachte ich an meinen „Sprachkurs“ und was ich im letzten Urlaub über meine Frau gelernt hatte. Ich legte meine Zeitung beiseite, kochte uns einen Kaffee, setzte mich zu ihr und fing ein Gespräch an. Nach einem wirklich schönen einstündigen Gespräch gingen wir zum See. Auf dem Weg dorthin merkte ich: Anja war wie verwandelt. Sie strahlte, lachte, genoss die Zeit – das blieb den gesamten Urlaub so. Unsere Beziehung war in diesem Urlaub tiefer geworden. Einfach so, mit einem einzigen Gespräch. Ich bin so froh zu wissen, was bei ihr als Liebe ankommt und bemühe mich, ihr zu geben, was sie braucht.
NEXT LEVEL FÜR EURE BEZIEHUNG:
Wenn du die Liebessprache deines Gegenübers schon kennst, sprich sie öfter. Wenn nicht, finde sie heraus.
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